Über Gaswan

Der Solist

Gaswan Zerikly hat fünf CD's bespielt, mit Klavierwerken, die auf einem hohen kompositorischen und interpretatorischen Niveau stehen. Darunter viele Beethoven-Sonaten ("Hammerklavier, die letzte op 111 and andere) und Werke von Scarlatti, Haydn, Mozart, Chopin, Liszt (Sonate in h-Moll), Balakirew, Tschaikowsky und ein eigenes Stück (Walzer für Syrien). Sein Repertoire umfasst Werke deutscher, französischer, spanischer und russischer Komponisten. Dazu viele Klavierkonzerte mit Orchester von Haydn, Mozart, Beethoven (alle fünf Konzerte), Mendelssohn, Grieg, Brahms, Tschaikowsky, Rachmaninoff (Nr.2 und 3), Schostakowitsch und Prokofieff. Er konzertierte in 25 Ländern und war Juri-Mitglied in Zypern, Marokko, den VAE und in Russland. Im Jahr 2024 ist er nach Saudi-Arabien eingeladen worden, um in einer Fernsehsendung über klassische Musik zu gastieren.

Der Kammermusiker

Das Interesse für die Klavierkammermusik ist jedem Solisten eigen. Gaswan Zerikly war schon als Oberschüler auf diesem Gebiet aktiv. Zuerst waren es Streicher, dann andere Instrumente, doch sein Augenmerk galt, besonders während des Studiums, den Sängern. Eine CD mit dem Geiger Aschraf al-Kateb, die in Sankt Petersburg aufgenommen wurde, beinhaltet klassische Werke arabischer Komponisten aus Marokko, Sudan, Aegypten, Libanon und Syrien. Auf einer andern ist eine seltene moderne Improvisation des deutschen Cellisten und Komponisten Wilhelm Schulz mit Klavier zu hören. Seine Leitung von Workshops für Klavierkammermusik ist in letzter Zeit, vor allen in Deutschland und Frankreich, häufiger geworden.

Der Professor

Der Unterricht ist das Mittel, wodurch der Solist direkt sein Werk und Bühnenerfahrungen, besonders den Studierenden, weitergibt. Gaswan Zerikly hat früh zu lehren begonnen. 1976 startete er seine Hochschullehrtätigkeitskarriere: Hilfsassistent (Berlin), Diplom- Assistent (Moskau), Oberassistent und Dozent (Weimar), Dozent (Osnabrück), Professor (Damaskus) und leitender Professor (Kairo) im Jahre 2003. In Syrien war er immer als Solist und Lehrer tätig, auch durch Workshops in Damaskus, Lathakia and Tartous

Zerikly unterrichtet bis heute Soloklavier und Kammermusik, nachdem er früher Führungspositionen übernommen hatte (Leiter der Klavierabteilung und erster stellvertretende Rektor des Höheren Musikinstituts in Damaskus) und seine eigene Schule, die "Musik Akademie Weimar", in Deutschland gründete.

Der Komponist

Gaswan Zerikly experimentiert seit Mitte der Siebzigerjahre mit arabischer Musikkomposition – insbesondere lyrischer Musik. Fünfzig Jahre lang suchte er nach einer Musiksprache, die die klassischen europäischen Musiktechniken nutzen würde, um authentische moderne klassische arabische Musik zu schreiben, die mit ihrer lokalen und nationalen Identität und mit der arabischen Hochsprache verbunden ist.

Ein Teil seiner Arbeit auf diesem Gebiet ist auf zwei CD's dokumentiert, ein größerer Teil ist für Fernsehen, Theater und Kino geschrieben. Der Schwerpunkt liegt neben der rein instrumentalen Musik auf dem Kunstlied. Obwohl das klassische Arabisch seine größte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, schrieb er auch lyrische Musik in lokal gesprochenem Arabisch. Ein erfolgreiches populäres Lied zu schaffen, bleibt ein ehrgeiziges Ziel von Gaswan und spiegelt den Wunsch des syrischen Volkes nach einem besseren und schöneren Leben sowie nach einer würdigen Zukunft wider.

Der Autor

Die drei Musikbücher, die Gaswan Zerikly auf Arabisch verfasst hat, sind Ausdruck seiner aktiven Teilnahme an der musikalischen Ausbildung in seiner Heimat Syrien. Das erste ist an die Jugend gerichtet, das dritte an die Kinder (Projekt der Gründung einer syrischen vorbereitenden zweijährigen Musikschule). Dazwischen eine Sammlung eines Teiles seiner zahlreichen Artikel über Musik und Musiker. Sein Vorhaben war immer, am Kulturgeschehen Syriens teilzunehmen. Dies betrifft auch die Verbreitung der klassischen europäischen Musik im syrischen Musikleben.

Der Übersetzer

Die Werke, die Gaswan Zerikly aus dem Deutschen – da er selbst ein lizenzierter Deutschlehrer ist – ins Arabische übersetzt hat, sind das Ergebnis einerseits seines persönlichen literarischen Interesses und andererseits seines Wunsches, die Bücher, die ihn besonders beeinflussten, an andere Arabischsprechende weiterzugeben. Während die ersten zwei von ihm übersetzten Bücher über Musikästhetik (von Eduard Hanslik, Wagner's Erzfeind, Brahms' Fan und Freund) und Musikgeschichte ein Ausdruck seines musikalischen Interesses sind, haben die anderen vier Bücher unterschiedliche Themen: Ein Roman von José Luis Sampedro, eine Studie über Männer und Frauen von Barbara und Allan Pease, Erzählungen von Stefan Zweig und eine Satire mit dem Titel „How to Be German“ von Adam Fletcher.

Die zwei ersten Bücher wurden mit dem Ziel übersetzt, eine akademische Musikausbildung in Syrien zu etablieren. Die anderen vier Bücher spiegeln Gaswan's allgemeines kulturelles Interesse, sowie seine eigene Lebenserfahrung in Deutschland, die er 1972 begann, wider.